Kostenfreier Download Liebe Mutter, es geht mir gut
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Liebe Mutter, es geht mir gut
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Produktinformation
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Audible Hörbuch
Spieldauer: 5 Stunden und 52 Minuten
Format: Hörbuch-Download
Version: Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Lindhardt og Ringhof
Audible.de Erscheinungsdatum: 10. Juli 2019
Sprache: Deutsch, Deutsch
ASIN: B07TK1KJV8
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 5.437 in Audible Hörbücher & Originals (Siehe Top 100 in Audible Hörbücher & Originals)
Eines Tages erhält Helen Clarvoe einen mysteriösen Anruf von einer gewissen Evelyn Merrick: jene behauptet, in ihrer Kristallkugel gesehen zu haben, dass Helen ein schweres Unglück bevorstehe. Die Angerufene legt verstört auf - und fällt erst recht aus allen Wolken, als die Prophezeiung haargenau so eintrifft. Von nun an lebt die neurotische - und schwerreiche - Erbin in ständiger Angst - vor Evelyn, den Geistern der Vergangenheit und davor, dem Wahnsinn zu verfallen...Von dem etwas nichts sagenden deutschen Titel "Liebe Mutter, es geht mir gut..." (der englische Originaltitel "Beast in View" klingt zwar reißerischer, ist aber dennoch näher näher am Roman und einfach prickelnder) sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn Margaret Millars Roman hat so einiges zu bieten: 1955 erstmals in den USA erschienen, funktioniert das Ganze nicht nur als spannender Krimi mit haufenweise Suspense und einem bis zuletzt undurchschaubaren Plot, der rasch gefangen nimmt und bis zum überraschen Ende fesselt, sondern auch als schonungsloses Psychogramm einer verkorksten Familie mit all ihren völlig kaputten Beziehungen zueinander, wobei jeder versucht, seinen Platz im Leben zu finden, letztlich aber an den Geistern der Vergangenheit sowie der Unfähigkeit zu einem Neuanfang scheitert.Alles in allem bietet Millars "Liebe Mutter, es geht mir gut..." trotz der teils leicht reißerisch anmutenden Sprache und Dramaturgie eine durchaus interessante Mischung aus Krimi und Psychogramm, die Elemente einer Verfolgungsjagd mit Schizophrenie, Wahnsinn und dem Niedergang einer Familie miteinander kombiniert und die Erwartungen und Eindrücke des Lesers stets aufs Neue in die Irre führt.
Gerade dann, wenn man glaubt, man wisse jetzt genau, was es sich mit dieser Geschichte auf sich hat, dreht die Autorin uns eine Nase und wendet das Blatt. Margaret Millar zeichnet Psychogramme, von denen eines erlogen ist. Sie zieht einen Kreis von Verdächtigungen und Drohungen um die Hauptperson und heftet ihr soviel Hilflosigkeit an, daß sich jemand sich berufen fühlt, helfend einzuspringen.Margret Millar erzählt in einem süffisanten Ton vom Haß einer Frau zu einer anderen, von der Überschreitung jeglicher Ressentiments, von verletzten Gefühlen und Verbitterung, so daß man sich am Ende sagt: Ja, so kann es einem gehen, wenn man es zu weit mit sich kommen läßt, wenn man nicht mehr gegen sich selbst ankommt, wenn man manisch an einem Objekt festhält, das für all das verantwortlich ist, was man selbst nicht in den Griff bekommt.Eine Art Kammerspiel, bei dem die Millar, ihre Figuren auftreten läßt, um den Suspense anzutreiben. Bloß nicht verpassen!
Eine von mehreren Perspektiven erzählte Handlung, kein Verbrechen zu Beginn, kein Kommissar, keine Verdächtigen, nichts, was der normale SZ-Krimi enthält aber auch nichts, was diesem Text von Margaret Millar fehlt. Eine virtuos erzählte Geschichte um die seltsamen Verhaltensweisen einer sonst völlig normalen Bürgerin, die mit ihren Anrufen Freunde und alte Bekannte terrorisiert und versucht, deren Leben zu zerstören - anscheinend ohne Grund. Ein Vermögensberater und Bekannter eines der Opfer macht sich auf die Suche nach den Ursachen und begibt sich damit selbst in Gefahr. Und findet am Ende die unglaubliche Wahrheit heraus - gut inszeniert von Margaret Millar und sehr unterhaltsam.
Helen Clarvoe, als einzige ihrer Familie Nutznießerin des großen Erbes ihres Vaters, lebt zurückgezogen in einem Hotel. Eines Tages erhält sie einen bedrohlichen Anruf einer Frau, an die sie sich zunächst nicht erinnert. Sie bittet Paul Blackshear, den Vermögensverwalter ihres Vaters, um Hilfe, die Frau aufzuspüren.Vorauszuschicken ist: Dieser Roman ist keins von Millars Meisterwerken. Der Inhalt würde für eine längere Erzählung reichen, für einen Roman wirkt er aufgebauscht und in die Länge gezogen. Beispielsweise ist es unnötig, Charaktere, die lediglich in einer Szene kurz erscheinen, mit einem angedeuteten Lebenslauf einzuführen.An der Stelle skuriller, merkwürdiger Personen, wie man sie aus andern Büchern der Autorin kennt, agieren hier Figuren mit Neurosen und Psychosen, Figuren, die keine Individuen sind, sondern Typen. Unsympathische Typen zum Teil. Die Kombination herrschsüchtige Mutter - schwuler Sohn ist, auch wenn man das Datum der Erstveröffentlichung beachtet, einfach nur abgeschmackt.Nach ca. der Hälfte des Buches beginnt man zu ahnen, was hinter dem Geheimnis der Anrufe steckt. Dass dies nicht zur Spannung beiträgt, ist einleuchtend; diese zu schaffen gelingt nicht einmal dem Mord und den üblichen fünf Verdächtigen.Was jedoch das größte Manko ist: Dass Millar, die als Amerikanerin "englische Krimis" schreibt, in diesem Buch der Humor abhanden gekommen ist.
Eine absolut lohnende Lektüre: eine zeitlose Geschichte, die zum Ende mit einer großen Überraschung aufwartet (wird hier natürlich nicht verraten), ein nüchterner, klarer Schreibstil und interessante, platische Figuren. "Verschlingen" sollte man das Buch dennoch nicht, sonst könnten - bei der allzu hastigen Suche nach der Antwort auf die Frage nach dem "Whodunnit" - einige schöne atmosphärische Details des Textes verlorengehen. Ich bin ein großer Fan von Raymond Chandler und Dashiell Hammett - und werde auch langsam, aber sicher ein ebensolcher von Mrs Millar... Liebe Mutter, es geht mir gut...
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